Spin-Glas

Schematische Darstellung der ungeordneten Spinstruktur eines Spin-Glases (oben) im Gegensatz zur geordneten Spinstruktur eines Ferromagneten (unten)

Ein Spin-Glas (auch Spinglas, englisch spin glass) ist ein bezüglich seiner Spinstruktur und der Position der Spins ungeordnetes magnetisches System mit einer ungeordneten geometrischen Frustration.[1][2] Diese ist ein quantifizierbares Maß für die Unfähigkeit des Systems, einen einfachen Spinzustand niedrigster Energie (Grundzustand) zu erreichen und kann auch ohne Verwendung des Energiebegriffs mathematisch präzise gefasst werden.

Spin-Gläser (aber auch gewisse konventionell-geordnete Systeme[2]) haben extrem viele metastabile Zustände, die auf experimentell zugänglichen Zeitskalen niemals alle durchlaufen werden können.

  1. J. Vannimenus, G. Toulouse: Theory of the frustration effect. II. Ising spins on a square lattice. In: Journal of Physics C: Solid State Physics. Band 10, Nr. 18, 1977, S. L537–L542, doi:10.1088/0022-3719/10/18/008.
  2. a b Ein System aus lauter triangular angeordneten Spins mit ausschließlich antiferromagnetischen Wechselwirkungen zwischen nächsten Nachbarn hat zwar unendlich viele frustrierte Dreieckzellen, wird aber trotzdem nicht als Spinglas bezeichnet, weil diese regelmäßig angeordnet sind.

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